hataccess

.htaccess

Umschreiben und Umleiten von Dateien

Eine htaccess-Datei ist eine verzeichnisspezifische Konfigurationsdatei, die bei NCSA-kompatiblen Webservern Verwendung findet, wie zum Beispiel beim Apache Webserver.

Die Einstellungen in einer htaccess-Datei gelten für alle Verzeichnisse, in denen die Datei abgelegt wurde, auch für alle Unterverzeichnisse. Sie treten sofort in Kraft und es ist kein Server-Neustart erforderlich. Typische Einsatzfelder sind neben dem Umleiten und Umschieben von Dateien auch der Zugriffsschutz einzelner Dateien oder ganzer Verzeichnisse und die Verwaltung von Fehlerdokumenten.

Für SEOS ist es wichtig, zumindest die meistgenutzten .htaccess-Befehle zu kennen, auch wenn die Umsetzung in der Regel bei den Programmierern liegt.

Was ist die .htaccess Datei genau und wofür wird sie im SEO-Bereich benötigt?

Der Begriff .htaccess steht für „hypertext access” oder auch „Hypertext-Zugriffs”-Datei. Sie ist eine Konfigurationsdatei für verzeichnisspezifische Einstellungen auf Webservern, die NCSA-kompatible sind, wie zum Beispiel Apache. Mit der .htaccess-Datei lassen sich Zugriffsberechtigungen für Verzeichnisse und Dateien umsetzten, Einstellungen für interne Verknüpfungen, Fehlerseiten, aber auch Weiterleitungen. Der Vorteil: Es ist kein Serverneustart erforderlich, da die Änderungen sofort in Kraft treten, da sie sofort ausgewertet werden. Die Befehle der .htaccess-Datei haben nur Auswirkungen in exakt dem Verzeichnis, in dem sie auch abgespeichert wurde, ebenso wie in den zugehörigen Unterverzeichnissen. In Letzteren können die Befehle aber genauso wieder überschrieben werden.

Wie wird eine .htaccess-Datei erstellt?

Für die Erstellung einer .htaccess kann der Windows-Editor oder ein anderer Editor, welcher frei wählbar ist, verwendet werden. Dabei ist darauf zu achten, dass später beim Speichern kein Dateiname vergeben wird und die Endung auf .htaccess lautet. Anschließend wird die .htaccess-Datei im Hauptverzeichnis/Root des Servers gespeichert oder in einem Überordner.

.htaccess Dateien sind Konfigurationsdateien, die im Textformat stehen und an einem NCSA-kompatible Webserver Anweisungen geben. Mit zum Dateinamen gehört immer der Punkt. Für SEOs sind die wohl interessantesten Anwendungsgebiete die 404er Fehlerseite oder auch Weiterleitungen in Form von 301er oder 302er. Unbedingt beachtet werden muss, dass nicht alle Webhoster .htaccess unterstützen. Gerade bei preiswerten Hostern kommt es recht häufig vor, dass diese .htaccess nicht unterstützten, daher sollten sich SEOs zuvor erkundigen. Wer WordPress nutzt, kann die Datei ganz einfach über das Plug-In Yoast bearbeiten.

Funktionen von .htaccess – Welche Einsatzmöglichkeiten gibt es im SEO Bereich?

Die .htaccess-Datei hat viele Einsatzmöglichkeiten. Wir stellen nachfolgend einige Funktionen vor, die besonders für SEOs interessant sind:

.htaccess für Weiterleitung von http auf https mit Berücksichtigung der Subdomain (… also dem www.)

Bei vielen Webportalen namhafter Webhoster kann man per Mausklick einstellen das automatisch eine Weiterleitung auf die https Version einer Webseite stattfindet – auch wenn man den Aufruf nur per http macht.

Bei einigen Hostern geht dies aber nicht, oder funktioniert einfach nicht. Dann legt man einfach selber Hand an:

Damit die automatische Weiterleitung auf HTTPS erfolgt, wenn die Webseite über HTTP aufgerufen wird, wir einfach folgender Codeschnipsel zusätzlich in die .htaccess Datei Ihres Webprojekts eingefügt:

<IfModule mod_rewrite.c>

RewriteEngine On

RewriteCond %{HTTP_HOST} !^www.ihredomain.at$ [NC]
RewriteRule ^(.*)$ [L,R=301]

RewriteCond %{SERVER_PORT} !=443
RewriteRule ^(.*)$ [R=301,L]

</IfModule>

.htaccess für Umleitungen 301 und 302

Bei der Umstrukturierung einer Homepage kommt es nicht gerade selten vor, dass der komplette Aufbau oder URLs geändert werden. Hier kommen die beiden Umleitungen 301 und 302 zum Einsatz. Das ist vermutlich auch das wichtigste Einsatzgebiet für SEOs. Denn damit wird vermieden, dass ein bereits gut aufgebautes Ranking verloren geht, wenn die URL-Struktur geändert wird. Mit diesem Redirect weiß die Suchmaschine, dass die alte URL nicht mehr vorhanden ist und die Auswirkungen der Backlinks und das mühsam erworbene Ranking geht auf die neue URL über.

Der Unterschied zwischen 301 und 302 liegt darin, dass ein redirect 301 Google & Co. sagt, dass der angeforderten Seite permanent eine neue URL zugewiesen wurde. Die alte URL ist aus dem Index entnommen wird auf die neue URL gelenkt. Eine Einsatzmöglichkeit ist zum Beispiel die Weiterleitung von toten Backlinks, die einen 404-er Error erzeugen. Festzustellen sind solche Backlinks mit verschiedenen kostenlosen Tools. Mit 301 werden dann die Backlinks, die zuvor tot waren, auf die andere URL gelenkt.

Der redirect 302 hingegen wird für nur temporäre Weiterleitungen verwendet. Damit bleibt die alte URL im Index und ihr SEO-Power wird nicht wie bei 301 übergeben. Allerdings gibt es so gut wie keine Anwendungen im SEO-Bereich, in dem 302 noch sinnvoll eingesetzt werden kann. In der Regel wird nur noch 301 verwendet. Beispiel einer 301-er Weiterleitung einer alten URL auf neue URL (von /alter-pfad/alte-url.html auf :

  • Redirect 301 /alter-pfad/alte-url.html

oder

  • Redirect permanent /alter-pfad/alte-url.html

.htaccess für 404 Fehlerseiten

Der 404-er Fehler erscheint immer dann, wenn eine Webseite aufgerufen wird, welche nicht gefunden wird, weil diese entweder gelöscht wurde, nie existiert hat oder verschoben wurde. Wurde für die Webseite keine 404-Fehlerseite eingerichtet, erhält der Seitenbesucher nur eine 404-er Fehlermeldung und vermutlich wird der Besucher nie mehr die Webseite aufrufen und geht verloren.

Allerdings hat eine 404-er Fehlerseite auch Vorteile: Nämlich dann, wenn nach kaputten Backlinks gesucht wird, denn einige Tools erkennen solche Links einfacher, wenn eine 404-er Seite eingerichtet wurde. Ein recht häufiger Fehler in der SEO-Praxis ist es, per redirect von einer alten nicht mehr existierenden Seiten auf eine extra angelegte 404-er Fehlerseite zu leiten. Doch damit würde die 404-er Seite durch die noch existierenden Backlinks noch gestärkt werden. Stattdessen sollte eine 404-er Seite mit diesem Befehl eingetragen werden:

  • errordocument 404 /www/error404.html

Der Besucher bekommt so automatisch die eingetragene Seite angezeigt. Im Idealfall ist diese Seite so aufgebaut, dass sie dem Kunden entweder auf mögliche Alternativen statt der nicht vorgefundenen Seite hinweist oder eine andere sinnvolle Seite anzeigt.

PS: Wer sich an so eine Datei herantraut sollte allerdings wissen was er tut!!!

Lesen Sie dazu bitte auch unsere Blog Beiträge:

Detail Infos finden Sie auch hier sehr gut beschrieben: htaccess beschrieben auf Selfhtml

FAQ zu .htaccess-Dateien

Was ist eine .htaccess-Datei?

Eine .htaccess-Datei ist eine Konfigurationsdatei für Server, die Apache Web Server Software verwenden. Mit ihr können Administratoren die Einstellungen des Servers auf Verzeichnisebene steuern, indem sie Direktiven zur Steuerung von Funktionen wie URL-Umschreibungen, Zugriffssteuerung und mehr festlegen.

Wie erstelle ich eine .htaccess-Datei?

Um eine .htaccess-Datei zu erstellen, benötigen Sie einen Texteditor, um die benötigten Direktiven zu schreiben, und speichern Sie die Datei dann mit dem Namen „.htaccess“. Achten Sie darauf, dass Sie die Datei im ASCII-Modus und nicht im Binär-Modus hochladen, wenn Sie einen FTP-Client verwenden.

Wo sollte eine .htaccess-Datei platziert werden?

Die .htaccess-Datei sollte im Hauptverzeichnis Ihrer Website oder in dem Verzeichnis platziert werden, das Sie speziell konfigurieren möchten. Der Apache-Server liegt die .htaccess-Datei in jedem Verzeichnis und wendet die darin festgelegten Regeln an, die auf dem Verzeichnis selbst und allen Unterverzeichnissen festgelegt sind.

Wie kann ich URL-Umschreibungen mit .htaccess steuern?

Mit der „RewriteRule“-Richtlinie können Sie URL-Umschreibungen vornehmen. Hier ist ein Beispiel, das eine einfache URL-Umschreibung implementiert:

RewriteEngine On
RewriteRule ^alte-seite$ /neue-seite [R=301,L]

In diesem Beispiel wird jeder Zugriff auf „/alte-seite“ auf „/neue-seite“ umgeleitet.

Wie sperre ich bestimmte IP-Adressen mit einer .htaccess-Datei?

Um bestimmte IP-Adressen zu blockieren, können Sie die „Order“, „Allow“ und „Deny“-Direktiven verwenden. Hier ist ein Beispiel:

Order Allow,Deny
Allow from all
Deny from xxx.xxx.xxx.xxx

In diesem Beispiel wird der Zugriff von der IP-Adresse „xxx.xxx.xxx.xxx“ blockiert.

Wie kann ich Fehlerseiten mit .htaccess anpassen?

Sie können benutzerdefinierte Fehlerseiten mit der „ErrorDocument“-Direktive erstellen. Zum Beispiel:

ErrorDocument 404 /meine-404-seite.html

In diesem Beispiel wird die benutzerdefinierte 404-Fehlerseite „/meine-404-seite.html“ angezeigt, wenn eine Seite nicht aufgerufen wird.

Können .htaccess-Dateien die Website-Leistung beeinträchtigen?

Können .htaccess-Dateien die Website-Leistung beeinträchtigen?
Ja, obwohl .htaccess-Dateien mächtige Werkzeuge sind, können sie, wenn sie nicht richtig verwendet werden, die Leistung einer Website beeinträchtigen, da der Server die Datei bei jedem Aufruf einer Seite lesen muss.

Ist die Verwendung von .htaccess-Dateien sicher?

Während .htaccess-Dateien in der Regel sicher sind, können unsachgemäße Konfigurationen Sicherheitsrisiken darstellen. Es ist wichtig, Richtlinien für sichere Praktiken einzuhalten und regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen durchzuführen.

Was sind Alternativen zur Verwendung von .htaccess-Dateien?

Alternativen zur Verwendung von .htaccess-Dateien sind die Direktkonfiguration des Hauptserverkonfigurationsfiles (zum Beispiel httpd.conffür Apache-Server) oder die Verwendung anderer Server-Software wie Nginx, die eigenen Konfigurationsdateien und -methoden hat.

Wie kann ich eine .htaccess-Datei bearbeiten?

Zum Bearbeiten einer .htaccess-Datei öffnen Sie sie einfach in einem Texteditor Ihrer Wahl, nehmen die gewünschten Änderungen vor und speichern die Datei. Danach laden Sie die Datei wieder auf Ihren Server hoch.