Wie David gegen Goliath – Die Verlage gg. Google

Wie einst David gegen Goliath – Die deutschen Verleger gegen den Google-Konzern

Wie auch die deutschen Medienhäuser ihren Anteil am Kuchen der „Google-Industrie“ erhöhen wollen.

Das es um die Printmedien in der westlichen Welt nicht unbedingt gut bestellt ist, das ist längst kein Geheimnis mehr. Was anfangs als technologisches Strohfeuer abgetan wurde, hat sich zu einer weltweiten Medienlandschaft entwickelt, die über Landesgrenzen hinweg im Internet miteinander in Konkurrenz stehen. Das Online-Marketing läuft heute über die Suchmaschine Google und wie niemals zuvor, stehen klassische Medienanbieter unter dem Druck, Einnahmen zu generieren. Sich quasi „an der Quelle des Internets“ bedienen zu wollen, scheint den Medienhäusern die bequemste Möglichkeit, was sie jetzt mit einem Gesetz festsetzen wollen. Bahnt sich hier ein Schuss ins eigene Knie an? Wir betrachten die Situation im folgenden Artikel.

Das Vorgehen der deutschen Medienhäuser – Ein verzweifelter Griff nach dem goldenen Strohhalm?

Die Medienhäuser kämpfen seit 2008 mit massiven Einbrüchen in den Umsätzen durch Werbe-Platzierungen, gerade in den Printmedien stagnieren die Umsätze in gleichem Maße, wie die Abwanderung der Konsumenten auf digitale Plattformen an Zuwachs gewinnt. Die Verbreitung von immer neuen, nutzerfreundlichen und sehr erschwinglichen Mobilgeräten, die es auch „on the go“ ermöglichen es nahezu unabhängig von klassischen Vertriebswegen, digitale Medien im Internet aus vielen Quellen zu konsumieren. Kurzum: Die Verleger haben die Chance, die ihnen die neue Technologie geboten hat, verstreichen lassen und sieht nun ihre Felle davonschwimmen.

Die vorgebrachten Argumente sind wenig stichhaltig – Nur ein Vorwand für neue Geldquellen?

Argumentiert wird hierbei damit, dass die News-Aggregatoren wie Google News sich unberechtigt an den Inhalten der Online-Angebote bereichert, da die sogenannten „Snippets“, also die Auszüge aus indexierten, katalogisierten und aus der Plattform bereitgestellten Vorausansichten der Artikel der Online-Präsenzen der Verlagshäuser dazu führe, das der Nutzerfluss nicht mehr auf dem eigentlichen Angebot der Medienhäuser führe und somit die Einnahmen durch Werbung, etwa durch Anzeigenschaltung und Produktplatzierung, Einbußen hinnehmen müssten, was man vom Suchmaschinenkonzern künftig in barer Münze vergolten sehen möchte. Notfalls per Gesetz.

Belgien und Brasilien : Die Medien-Giganten im Kampf um die Fleischtöpfe mit dem Titanen des Internets – mit und ohne Lösung

Zwei mahnende Beispiele für den Fehlschlag solcher Grabenkämpfe im Online-Marketing sind hierbei Brasilien und Belgien, in denen jeweils auf anderem Wege die Verlage anstreben, für ihre Inhalte in Google News eine Vergütung zu erhalten. Während in Brasilien insgesamt 154 Tageszeitungen gemeinsam beschlossen haben, ihre Inhalte nicht mehr für Google News bereit zu stellen. In Belgien sind die Vertreter der Medienbranche zunächst einen „deutschen“ Weg gegangen und haben ihr „Recht“ 2011 vor Gericht erstritten – Und den Zuschlag der Judikative erhalten. Daraufhin entfernte Google die bestrittenen Online-Medien aus seinem Index, was binnen Tagesfrist eine empörte Reaktion der Verleger zu Folge hatte, denn ein Ausschluss aus dem Index der Suchmaschine bedeutet die faktische Bedeutungslosigkeit. Ein Einbruch der Besucherzahlen war unmittelbare Folge. Erst die Zusicherung, keine Strafzahlungen aufgrund von Verletzungen des Urheberrechts einzufordern führte dazu, die Online-Magazine und Angebote wieder in den Index aufzunehmen.

So könnte auch in Deutschland ein Mittelweg aussehen – Doch lenken die Verlage ein?

Das sollte der deutschen Verlagswirtschaft Beispiel genug sein, das ein Angriff auf den weltgrößten Suchmaschinenanbieter, über den rund 80% aller Suchanfragen direkt auf die Angebote der Verlage geleitet werden, in einer aggressiven Form zu keinem Ergebnis führen kann und wird. Das unterstreicht auch der Streit der deutschen Rechteverwerter-Vertretung GEMA, die seit Jahren das Online-Videoportal YouTube bestreitet und eine Einigung über Abgaben für urheberrechtlich geschützte Werke unmöglich macht und dem Streben der deutschen Verleger ähnlich sieht: Man will den ganzen Arm, wo Google die Hand reicht. Denn in den meisten Ländern hat eine solche Einigung längst stattgefunden, während in deutschen Landen die Anzeige „Das tut uns Leid“, mit dem Hinweis der Unverfügbarkeit in Deutschland auf jedes Video gelegt wird, welches auch nur annähernd Anspruch auf eine Vertretung durch die GEMA hat und seit jeher Unmut bei den Verbrauchern aufruft, welche das Konsumerlebnis haben. Grund dafür: Die deutschen Rechtevertreter sind schlichtweg zu gierig, ihre Forderungen zu hoch. Doch wie führt ein Weg aus dieser Lage heraus?

Kooperation statt Kampfansage: Der gescheiterte Angriff der belgischen Medienhäuser zeigt den Weg

Die Einigung der belgischen Medienlandschaft mit der Google Inc. zeigt jedoch auch, wie die Vernunft über den Weg der Kooperation Sieger werden könnte und mit einem Kompromiss beide Seiten ins Reine miteinander bringen könnte: Statt durch per nationaler Gesetzgebung eine erzwungene und unflexible Abgabenerhebung einzuführen, einigten sich die Parteien darauf, dass Google seine Dienstleistungen für die Bewerbung der Medien der „Copiepresse“, dem klagenden Verband, bereitstellen wird und die Verleger im Gegenzug zukünftig für ihr Online-Marketing die Werbedienste wie Google AdWords einsetzt, um die eigene Reichweite zu erhöhen. Weiterhin wird Google sein Know-How bereitstellen, um durch Abonnenten-Systeme und Paywalls den Verlagen die Mittel an die Hand zu geben, um ihre Inhalte besser vermarkten zu können.

Fazit: Google kann und will, wenn das Angebot stimmt. Siegt die Vernunft auch in Deutschland?

Diese Lösung könnte für den Krieg um die Klicks im Online-Marketing der einzige gangbare Weg werden, bei dem ein Kräftemessen mit dem Suchmaschinenbetreiber Google ausbleibt und es zu keiner Eskalation kommt, die wie im Beispiel von Brasilien und Belgien im Endeffekt nur das Streitobjekt, den Nutzer, darunter leiden muss, dessen Benutzererlebnis durch die Ausschlüsse und die Unverfügbarkeiten deutlich leidet. Fakt ist: Google hat in diesem Kampf auf internationaler Ebene schlicht den längeren Atem – Daran wird die deutsche Gesetzgebung nichts ändern. Wir hoffen auf eine einvernehmliche Lösung, welches die Medienwelt wie gehabt belässt und nicht aus Gier und Neid den Kampf um die Einnahmen aus dem Online-Marketing eskalieren lässt.

SEO: Don’t become evil, Google! Teil 3 – Wir spielen ein Gedankenspiel

Verdachtsmomente einer Verschleierungstaktik von Google über die Zukunft des SEO in Verbindung mit der Suchmaschine

Teil 3 – Wie sähe eine Eskalation der Ansätze der Suchmaschine zum Ausbooten der SEOs aus? Wir spielen ein Gedankenspiel.

Es bleiben zu dieser Teilbetrachtung der Figur des „Over optimizating“-SEO nur die Widerlegung der mit der Kriminalisierung einer, von Google als übermäßig erklärten Ausschöpfung von Potential: Ist der Webmaster unfähig, schadet er nur sich selbst. Ist der Webmaster begabt, verletzt er keine Richtlinien und nutzt die Mechanismen, die durch Google selbst durch die unterschiedliche Bewertung von Webseiten erst bereitgestellt hat. Müsste es nicht sogar das Ziel jedes SEO-Professionals sein, einmal im Leben, ob als Gesellenstück oder Meisterwerk, sich genau an ein solches Projekt zu setzen? Und zuletzt bleibt noch die Frage: “Mr. Cutts, welches Problem haben sie mit der SEO sowohl als Berufsfeld als auch als Konzept?“

Um diese Frage zu beantworten, haben wir die einige Aussagen des Abteilungsleiters für Ergebnisqualität übersetzt und Anhand des verwendeten Wording von Matt Cutts erlauben wir uns, die gezeigten Ansätze weiterzudenken:

„Es wird im Zuge des Roll-Out des „Penguin“-Updates ein Spielfeld planiert, welches zwar nach wie vor von einer gut aufgestellten und trainierten Fußballmannschaft genutzt wird. Da gibt es keine Widerrede, denn das gehört unverrückbar zur weiteren Planung der Entwicklung der von uns erwünschten Ergänzung der Vielfalt der Mitspieler, die bald zwangsläufig in die Fußballmannschaft integriert werden

Es wird unweigerlich in dieser Form stattfinden, in Zukunft werden dort bevorzugte Sportler gefördert, die von uns durch die Behinderung mittels bleierner Fußmanschetten der ursprünglich dort Trainierenden zunächst auf dem Niveau der neuen Trainingskameraden anzupassen und eine Chancengleichheit herzustellen. Außerdem wird der Verein von einem Fußballclub zu einem Pilates Fitness Club umgewidmet.

Als werden Platzwart unseren neuen Mitgliedern freieren Zugang zu unseren Sportanlagen gewähren und als einziges Mitglied der Jury ihre Leistungen vermehrt positiv bewerten, wenn notwendig indem wir die Bewertungen zu ihren Gunsten ändern. Sie mögen kein Pilates? Das tut uns leid, aber vielleicht können sie sich ja durch Teilnahme am Training in der Sporthalle gefallen an der neuen sportlichen Ausrichtung ihres Vereins gewinnen!“

Auf welches Spielfeld sich Matt Cutts bei dieser, als Sinnbild kommunizierten Ankündigung bezieht, ist leicht zu erkennen wenn man den Kontext einer großen Änderung vieler bisher gültiger Regeln bis hin Sanktionierung einer vermeintlichen „Übermäßigen Suchmaschinenoptimierung“ betrachtet.

Bei dem zur Planierung vorgesehenen Spielfeld handelt es sich um den auf die Ergebnisseiten der Google Suche, auf der zur Zeit noch der rege Wettbewerb des Ringens der SEO-Professionals um die optimale Positionierung ihrer Inhalte auf der ersten Seite der für ihre keywordrelevanten SERPs abspielt.

Doch welchem Zweck würde eine solche Planierung eines Spielfelds und der damit einhergehenden Zerstörung der darauf gewachsenen Strukturen dienen, sollte die Auslegung der Worte des Chefs der Google-internen Qualitätssicherung zutreffen? Um das besser zu verstehen, ist es angeraten sich näher mit der Umstellung zukünftiger Gestaltungs- und Inhaltskonzepte auf die Bedürfnisse des menschlichen Konsumenten zu beschäftigen, welcher die heute vorherrschenden Formgebung von technischer und inhaltlicher Realisierung von Webseiten, bei der vorrangig bestimmend die Ausschöpfung des größtmöglichen Faktors einer positiven Gesamtbewertung durch den Suchalgorithmus von Google, dem klassischen SEO also, ersetzen soll und in Zukunft dessen Platz einnehmen soll. Das daran ein Funken Wahrheit stecken könnte, findet man auch im vorhergehenden Satz aus dem Zitat von Matt Cutts zum Thema „Over optimization“:

„[..] those people […] have been […] “overly” doing their SEO, compared to the people who are just making great content and trying to make a fantastic site,“

Es klingt zunächst sympathisch, was Cutts hier von sich gibt, oder? Fast schon, als handle es sich um den biblischen Kampf zwischen dem kreativen, doch zu klein geratenen David und dem „overly“ agierenden Riesen Goliath, bei dem Google nun für den kreativen Underdog Partei ergreifen will. Doch hinter dieser Aussage steckt zunächst einmal nur eine weitere Ankündigung: Wie sich eine „Überoptimierung“ gestaltet, lässt sich variabel bestimmen und dass es so kommt, verrät der Google-Offizielle mit Hauptauftrag „Search Quality“ nur zwei Sätze später auf eine freundliche und harmlos anmutende Weise:

[…] We try to make our relevance more adaptive so that people don’t do SEO….we handle that […]

Hatte ich noch am Anfang dieser Bilanzierung über die ausgebrochene Hysterie unter den deutschen SEO-Professionals ein inneres Oktoberfest gefeiert, so lässt sich die Gesamtheit der Aussagen, die im Kontext dieses Gesprächsauszuges fallen, fast unweigerlich als etwas anderes als die Kriegserklärung der Google Inc. gegen die SEO-Branche verstehen, deren erster Schritt der Roll-Out des unter dem Projektnamen„Penguin“ Update des Google-Algorithmus verstanden werden müsste, wenn man nicht jeden Glauben in das inoffizielle Motto des Konzerns stecken würde: „Don’t be evil!“.

Das war nun der letzte Beitrag dieser 3teiligen Mini Serie.

Auf Ihre Kommentare dazu freue ich mich!

Hier eine Auflistung der kompletten Serie:

 

Dies ist ein Artikel von Jan Hinzer

SEO: Don’t become evil, Google! Teil 2 – Gute Miene zum Bösen Spiel

Verdachtsmomente einer Verschleierungstaktik von Google über die Zukunft des SEO in Verbindung mit der Suchmaschine

Teil 2 – Gute Miene zum Bösen Spiel – Folgt nun eine schrittweise Erhöhung der Sanktionen für professionell technisch optimierte Webseiten?

Auf einmal war es in aller Munde. Seit Matt es verdeutlichte, das eine Überoptimierung von Webseiten einen Penalty auslösen würde, brodelte die Gerüchteküche ebenso wie die Gemüter der Betroffenen SEO-Agents. Dabei war bis zur öffentlichkeitswirksamen Präsentation des auf den „Panda“ folgenden Update, welches unter dem Projektnamen „Penguin“ bekannt geworden ist, wurde diese noch nie offiziell aufgegriffene Problematik nun zu einem Problem von so großem Ausmaß, das es notwendig sein sollte, es durch die Vergabe von Penaltys zu bekämpfen?

Und überhaupt: Wem entstand überhaupt ein Schaden aufgrund einer übermäßigen Optimierung einer Webseite? Schaden für Außenstehende droht dadurch keiner und ebenso wenig wird dadurch der Versuch unternommen, vorhandene Lücken innerhalb der Architektur des Algorithmus zur Manipulation auszunutzen. Darf ein Webmaster sich selbst schädigen? Steht ihm grundsätzlich das Recht zur Unfähigkeit zu? Nach meinem Verständnis hat der Beispiel-Webmaster alles Recht der Welt, seine Webseite den unsinnigsten und sinnlosesten Maßnahmen auszusetzen, solange er daran gefallen findet.

Eine tatsächliche übermäßige Nutzung von Maßnahmen zur Optimierung hätte im schlimmsten Fall eine Abwertung zur Folge, die im Zuge der Erkennung einer forcierten künstlichen Linkstruktur auf der Webseite hätte allerhöchstens das Gesamtranking derselben herunter gezogen. Einziger Geschädigter wäre in diesem und jedem anderen Fall alleine der ungeschickte Webmaster der Seite, der für sein Handeln Alleinverantwortlichkeit trägt, solange die sich daraus ableitenden Auswirkungen niemand anderen zu Schaden kommen lassen. Solange diese Grenze unberührt bleibt, hat auch eine Google Incorporated sich nicht in die Belange anderer Einzumischen, wenn diese auf ihren eigenen Servern stattfinden.

Dann hält es nämlich Google ganz anders, welches in Form seiner Crawler ungefragt durch die digitale Haustür des Webservers als unberufener Gast herein kommt, und alles was er in der Wohnung vorfindet bis ins Detail anglotzt und aufschreibt und sich sogar Notizen darüber macht, sobald er eines Buches oder von mir verfasster Schriftstücke habhaft werden kann. Er fasst einfach alles an, was man nicht schon im Vorfeld vor ihm hinter Schloss und Riegel verstecken könnte, einfach alles und trotz dicker Schlösser vor Tresor, Schrank und Tür: Einmal probierte er es immer. „Man kann ja nie wissen, ob sich nicht dennoch ein Türchen öffnet“, so schien es sein Motto zu sein

Moralisch gesehen ist diese Abstraktion des Handelns der Suchmaschine verwerflicher als das des Webmasters, insbesondere da sie der dedizierten Willensäußerung eines oder mehrerer Menschen, manifestiert in der Niederschrift seiner Formeln und Algorithmen stattfand, welche in ihrer Gesamtheit genau eben jenes Verhalten aufweisen, welches ihnen der schöpferische Wille des Erschaffers aufgetragen hat, womit das Entwicklerteam der Iterationen der Algorithmen der Google Inc. die Verantwortung für das Handeln ihrer Kreatur tragen, das alltäglich den Versuch unternimmt, durch Tür zu treten, die ihm auf seinem Weg begegnet und damit wohl ein Meister des digitalen Hausfriedensbruchs sein dürfte.

Und im Gegensatz zu beiderlei der Aspekte des Webmasters, den Matt Cutts so trefflich als negatives Beispiel brandmarken wollte, hat dazu im Vergleich das Verhalten der weltlichen Manifestation des Willens eines Entwicklerteams, nämlich der von Google täglich in die weiten des Internets entsandten Crawler, die Türe zu meinem Haus ungefragt durchschritten und damit meinen Wunsch, nicht von ihm besucht zu werden, potentiell verletzt. Selbst wenn ihn nun hinaus werfe und ihm lebenslanges Hausverbot erteile, bleibt doch die Erinnerung an das unerwünschte Eindringen in meinem Besitz, weder in folge einer Einladung noch einem offenen Treffen. Der Google Crawler führt den Willen aus, den man ihm bei seiner Programmierung auftrug und ihn dazu anwies, jeden Tag und jede Nacht an jeder Haustüre des Internets zu rütteln um zu sehen, ob die Türe sich öffnet, nur damit er sich an den Dingen ergötzen kann, die er dort vorfindet, sie sich einprägt und aller Schrift welcher er habhaft werden kann zu lesen beginnt, ungeachtet von der Achtung vor fremden Besitz oder gar dem Postgeheimnis.

Und nun frage ich sie, lieber Leser:
„Was hat der Webmaster anderen getan, das er für sein Handeln bestraft wird?“

Das einzige Gedankenmodell, das in diesem Kontext Sinn machen würde, wäre aber unweigerlich mit dem möglicherweise zu Zwecken der Diskreditierung vorsätzlichen falschen Gebrauch des Begriffs „Übermäßig“ verbunden. Hier würde es sich nämlich um einen Webmaster handeln, der das auf seine Webseite angewandte Gesamtkonzept der Suchmaschinenoptimierung bis ins feinste Detail ausgearbeitet hat. Der Webmaster, der ein solch vollumfängliches Konzept fehlerfrei in die Praxis umsetzt, gehört eher umgehend und auf schnellstem in eine SEO-Agentur auf einen Managerposten und nicht in die offensichtliche emotionale Entladung einer ranghohen Führungskraft der Marktführenden Suchmaschine im Rahmen einer in einem schlechten Beispiel verborgenen Krypto-Verleumdung dafür, das er von, ihm zur Verfügung stehenden Werkzeugen Gebrauch gemacht hat.

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Dies ist ein Artikel von Jan Hinzer

SEO: Don’t become evil, Google! Teil 1 – Die neuen Schwerpunkte

Verdachtsmomente einer Verschleierungstaktik von Google über die Zukunft des SEO in Verbindung mit der Suchmaschine

Teil 1 – Die neuen Schwerpunkte:
als ersten Schritt zu einem in sich geschlossenen Googlenet?

Schöne neue Zukunftsmusik mit Google. Genauere Ergebnisse durch bessere Algorithmen, höhere Wertung von Inhalten vor technischer Optimierung, alles würde noch besser, sprichwörtlich blühende Landschaften warteten auf das Internet, wollte man den Aussagen des Konzerns glauben schenken.

Doch das alles verliert seinen Glanz, je länger man sich mit den Kommentaren zur Entwicklung auseinandersetzt, nur eben das sie auf freundliche Worte verzichten und ohne die geschickte Inhaltspräsentation des „Penguin“-Updates in Fragmenten gesammelt und dokumentiert wurden, auskommen mussten.

Die von den Google-Officials in Interviews getätigten Aussagen, vorrangig aber Matt Cutts, dessen Abteilung mit der Umsetzung der neuen Richtlinien betraut war und welcher sehr häufig und oftmals ohne „Blatt vor dem Mund“ im Klartext sprach, wenn es um die Thematik der Zukunft der Suchmaschinenoptimierung für die Google Suche ging.Und das mit einer an den Tag gelegten Deutlichkeit die man so in den, von positivem Wording und der Hochglanzpräsentation Pressemeldungen des „niemals böse werdenden“ Konzerns nicht findet.

Google, das mit seinen als Innovationen daherkommenden Veränderungen die Erschließung neuen Datenminen und der Ausbeutung bereits vorhandener Datenberge schönredet und Innovationen, von denen jede einzelne bekanntermaßen einen Offenbarungseid bedeutet

gegenüber dem Fernmeldegeheimnis und dem Handling vertraulicher Daten und Verlusterklärung an ihre Datenhoheit darstellt und auf den Servern der Suchmaschine zu einer personengebundenen Kollektion aller jemals von ihnen erfassten Daten eine digitale Autobiographie ihrer selbst zusammengefügt wird, auf welche die erfassten Individuen niemals Zugriff erhalten würden.

Hatte man sich nicht im Vorfeld über die vermeintlichen Verschwörungstheorien jener SEOs lustig gemacht, welche sich in Artikel und Kommentarspalten in die digitale Öffentlichkeit wagten,

Das man seitens Google einen Krieg gegen die Suchmaschinenoptimierer führen würde, klang vor zwei Tagen noch wie hanebüchener Unsinn und gerade jetzt wurde meine Überzeugung durch den Ausschnitt einer Stellungnahme von Cutts zum Thema der neuerdings mit einer Penalty versehenen „Überoptimierung“ von Webseiten konfrontiert, in denen das, was ich von anderen gehört und gelesen hatte, in dicken, gedruckten Lettern zwischen den Zeilen vor mir liegen hatte. Was mich beunruhigte?

Das Projekt „Penguin“ vermutlich als ersten Schritt einer Serie sauberer „Cutts“ , vor allem aber der einseitigen Ausgrenzung der SEOs

Matt Cutts, der Leiter der Google-internen Search Quality, trat im Rahmen der SXSW in April dieses Jahres in Austin (TX), als Redner auf. Durch die erneute Änderung der Spielregeln der Suchmaschine und der seit dem „Panda“-Update in 2011 erschien es, als würde der Markt keine Ruhe in Ermangelung von sich einpendelnden Ergebnissen finden. Entsprechend schroff scheint der Ton ausgefallen zu sein, der dem Repräsentanten der Google Inc. entgegen schlug und ihm scheinbar für einen Augenblick die Kontrolle entglitt und er sich zu einer Aussage hinreißen ließ, welche bei korrekter Deutung einer direkten Absage gegenüber den versammelten SEO-Experten gleichgekommen sein musste.

Auf den ersten Blick handelt es sich nur um eine wenig formelle Erklärung wie in Zukunft mit dem, seit „Penguin“ offensichtlich wahrgenommen, zumindest aber erst seit dieser Iteration offen kommunizierten Problems der sogenannten „Over optimization“, welche durch den neuen, zu diesem Zeitpunkt bereits kurz vor dem Roll-Out befindlichen Algorithmus rigoros sanktioniert werden würde.

Soweit so gut, denn „zu viel“, das wissen all jene, die mit der SEO vertraut sind, ist schließlich unbestreitbar eine gute Maßnahme für den Erfolg einer „On-Page“-Optimierung, wie könnte man Cutts also widersprechen? Ich bin mir sicher, den tieferen Sinn seiner Worte und die Wahrnehmung wird ohnehin durch die aufgebrachten Anwesenden nicht ganz auf das Rednerpult fokussiert gewesen sein. Doch wieder einmal sollte es sich bestätigen, das man Männern, die wie Matt Cutts am oberen Ende eines Konzerns sitzen, ganz genau zuhören sollte wenn sie reden.

Denn im Verlauf des Gespräches auf der SXSW schien der Repräsentanten der Suchmaschine selbst nicht ganz bei der Sache gewesen zu sein, denn im Verlauf seiner Ansage gegen den übermäßigen Einsatz von SEO-Maßnahmen schien er sich von seinem inneren emotionalen Aufruhr bei der Wahl der Worte leiten zu lassen. Diese werde ich im folgenden aus dramatischen Gründen in Teilzitaten behandeln:

“[….]We want to sort of make that playing field a little bit more level. So that’s the sort of thing where we try to make[…]„, Matt Cutts – Google Inc.

Diesen Satz muss man vor allem in seinem Kontext lesen, vielleicht auch diesen Schritt einige Male wiederholen um ihn dann auf sich wirken lassen. Gefallen sind diese Worte im bereits angerissenen Kontext der Abwertung von Webseiten durch die Vergabe eines algorithmischen Penalty aufgrund von „Over optimization“.

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Dies ist ein Artikel von Jan Hinzer