Und es werde Ordnung! – Teil 2

Wie Google das Internet aus der Anarchie führte

Doch trotz all dieser Als Google seine ersten wackeligen Schritte im Web machte, waren sie längst Riesen. Unternehmen, die heute wie graue Gestalten einer längst vergangenen Epoche wirken und deren Namen doch jeder aufzählen kann: Firmen wie Compuserve, die schon zu Zeiten des Commodore 64, dem insgeheimen Urvater des „Personal Computing“, unabhängig von großen Mainframes für den Konsumenten erschwinglich machte und nun auch nun im World Wide Web dieses Ziel

Sie waren in diesem Feld natürlich nicht die ersten noch waren sie auch nur Vordenker dieser digitalen Dienstleistungsform, wohl doch aber mit dem notwendigen Kapital ausgestattet und mit der medialen Reichweite,

Die von den angeheuerten Marketingexperten geschickt platzierten und geplanten Werbekampagnen – Noch lange auf die „alten Medien“ angewiesen- reichten schon bald bis in die US-amerikanischen, später auch die weltweiten Wohnzimmer mit Zeitungen und Journalen trugen und die Verlockungen der leicht zugänglichen Informationen – der Entkoppelung von Druckereien aktuellste Informationen in bekömmlicher Form anpreisten, die dem Nutzer jederzeit zum Konsum verfügbar waren, nur einige Einwahltöne in die Telefonleitung entfernt in den Weiten des Internets.. Das diese Entwicklung Früchte trug, stand spätestens fest, als die ersten, zunächst Disketten und später CDs (Compact Discs) als Datenträger mit den Zugangsdaten und „Freiminuten“ für den Zugang in diese neue Welt sehr erfolgreich als Bedürfnis in der Bevölkerung weckten.

Nachteilig jedoch wirkte sich diese Konkurrenz dennoch für die Entwicklung des gesamten Webs aus, als diese zu kleinen Riesen in den neuartigen Medien rasch gewachsenen Unternehmen sich anschickten, ihre User und alle Informationen immer enger an ihre eigenen Portale zu binden und so in diesem freien Internet kleine Inseln schufen und zunehmend einhegende, mehr aber ausgrenzende, Mauern errichteten. durch die nur der Weg der Anmeldung bei den jeweiligen Diensten führte. Denn durch diese Entwicklung, ihre Dienstleistung in ihrer Zugänglichkeit zu verknappen und an eine Bindung an den Dienstleister zu binden verlor das Netz seine anfängliche Dynamik zu einem nicht geringen Anteil. denn der Schritt zum Web 2.0, der mit dem Erfolg der Suchmaschine Google sich abzeichnete, war nicht getan und statt sich zunächst zu einem kontribuierenden, Jedermann offenen, zur Teilhabe animierenden System im Geiste der Gründerväter des zivilen Internets, entwickelte sich zunächst eine Art polarisierende Kleingartengemeinschaft (Closed Networks) entstand.

Der Ausbruch aus dieser Entwicklung war tatsächlich mit dem schrittweisen Erreichen der Ziele von Google einher gegangen: Das Internet in seiner Gänze zu erfassen und durch seine Suchalgorithmen Lückenlos zu erfassen, was auf den Servern der Welt zu finden war, ganz gleich wie groß der Urheber oder Betreiber eines Angebotes war, zunächst vor allem neutral auf die Bewertung nach Suchbegriffen (Keywords) und der Relevanz dieser in den erfassten Inhalten, war es nunmehr zunehmend möglich, auch als Einzelner mit den eigenen Inhalten (Web Content) auch tatsächlich gefunden zu werden.

Dies war der erste Schritt in das „Web 2.0“, einem Begriff, der zuerst geprägt wurde, als die erste Spekulationsblase der neuen Märkte, des Internets und der Stimmung des Goldrausches, längst wieder verblasst war. Und doch konnte nur Google mit seiner Fokussierung auf eine spezielle Dienstleistung, dem Erbringen von präzisen Ergebnisseiten (SERPs, Search Engine Result Pages) auf die Nutzereingaben – ohne dem Trend zu folgen und sich selbst in ein Netz einer Vielzahl von diversen – oftmals schlicht aus dem Portfolio der Konkurrenz übernommenen, denn man musste ja vermeintlich „am Ball bleiben“, zu verstricken.

So war auch Google niemals das erste Webverzeichnis, noch die erste algorithmisch arbeitende Suchmaschine, doch verlor sich das junge Unternehmen niemals darin, sich in der eigenen Ambition zu verlieren, sondern sein Kernangebot stets zu verbessern. Um diese Verbesserung zu optimieren, definierte diese Suchmaschine alsbald Standards, die Richtlinien für die Erfassung und Aufnahme in den eigenen Suchindex und lichtete sobald das Chaos und die Anarchie des Internets in seiner Unordnung auf, wurde es doch sowohl für den Unternehmer als auch den privaten Anbieter von Web Content wichtiger, in den relevanten Suchbegriffen Googles zu erscheinen, war am eigenen Erfolg gelegen.

So deckten die Google Spider nach und nach die Wildnis zwischen Portalen wie Compuserve, AOL (America Online, in Deutschland seit jeher als „Alles OnLine“ beworben) auf und zeichneten eine detaillierte Karte des Internets und der interessanten Orte, die die Webseiten, die nun für jedermann ohne aufwendige Domaineingaben nach wenigen Tastendrücken und Klicks jedermann frei zugängig stehen sollte und damit den Schlüssel drehte, der die Tür der breiten Masse in das umfangreicher werdende Angebot des World Wide Web öffnete.