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Was sind Google Web Fonts und wo und wie wendet man sie an ?

Google standardisiert das Internet – Das ist eine Erkenntnis, der man sich nur schwerlich entziehen kann. Durch eine Vielzahl an Projekten und der Mitarbeit in vielen Gremien hat das Unternehmen seit seiner Gründung Mitte der 1990er für eine klare Standardisierung des Internets in vielen Belangen, von der Definition von HTML bis hin zur Einführung neuer Technologien zur Darstellung multimedialer Inhalte gewirkt, zum Vorteil aller.

Dieses Ziel, neue Standards zu setzen, hat sich auch in den Google Webfonts niedergeschlagen: Wo früher einheitliche Fonts verwendet wurden, ermöglicht der Service den Gestaltern heute die Nutzung einer Breiten Palette von Schriftarten bei der Gestaltung ihrer Webseiten, ohne dabei Plattform-gebundene proprietäre Fonts nutzen zu müssen, die die Gestaltung gerade dynamisch generierter Inhalte beeinflussen würde.

Was sind also Google Webfonts, so im genauen? Google stellt mit diesem Projekt eine Reihe zur kostenlosen Verwendung freier Fonts zur Verfügung die sie bei der Gestaltung ihrer Webseite nutzen können. Seit sich die CSS3-Funktion „@font-face“ auch bei Mozilla Firefox durchgesetzt hat, erlebt diese eine wahre Hochphase, da es durch diesen Befehl möglich ist, extern und ohne Zutun des Nutzers möglich ist, externe Schriftarten in das eigene Design einzubinden und so auch dynamische Texte in Schriftarten einzubinden, die gar nicht lokal beim User vorliegen, sondern nach Bedarf, hier bei den Quell-Repositories von Google nachgeladen werden.

Der Vorteil liegt vor allem bei der Lizenzierung der Schriftarten: Da viele kommerzielle Fonts nicht für die Bereitstellung durch ebensolche Funktionen wie „@Font-Face“ vorgesehen sind, stößt Google in eine Marktlücke, in der sie eigene Fonts verbreitet, über deren Lizenzierung das Unternehmen sicherstellt, dass sie frei verwendet werden können, ohne dabei den Designer mit untragbaren Lizenzgebühren zu belasten. Hierfür spricht auch das Motto von Google Webfonts: „Making the web beautiful“ – „Wir machen das Web schöner“

Das trifft durchaus zu, denn durch die mehr als 500 Fonts, die Google in diesem Projekt zur Nutzung bereit stellt, bietet sich eine große Fülle an gestalterischen Möglichkeiten, die auch von der Community genutzt werden, wie die Vielzahl an Adobe Photoshop Plug-Ins sehr deutlich beweist. Das Programm, das aktuell den faktischen Standard in Sachen Webdesign darstellt – da in allen größeren Agenturen als Werkzeug für das Design von Internetseiten genutzt, ermöglicht es durch diese Plug-Ins, valide Google Webfonts in die Gestaltung einzubinden und später korrekt bei der Darstellung als fertige Webseite auszugeben.

Damit die Datenübertragung besonders gering bleibt – viele Fonts haben in ihren mindestens 3 Formaten für die unterschiedlichen Plattformen durchaus ein Volumen an 1 Megabyte und mehr – werden die Fonts an der Schnittstelle Seitens Google komprimiert übertragen und erst auf dem Zielgerät entpackt: So ist ein schneller Seitenaufbau garantiert und die Verwendung von Webfonts nicht nur auf die Theorie beschränkt, die an den nicht überall verfügbaren Breitbandanschlüssen scheitert. Besonders gut arbeitet in diesem Zusammenhang das Projekt mit dem hauseigenen Browser Google Chrome zusammen, der sich nach und nach zum eindeutigen Marktführer auf allen x86- und x64-Plattformen entwickelt und damit das Tempo und die Richtung für die Konkurrenz vorgibt, seit der Mozilla Firefox durch einige Projektfehler vom Schnellstarter Chrome abgelöst wurde.

Die Google Webfonts sind aber nicht nur auf stationären Geräten Verfügbar: Durch die Google Fint API wurde es ermöglicht, die Schriftarten auch ebenso einfach in die beliebten Apps der Mobilen Geräte auf der Plattform Android einzubinden, denn die Gestaltung der Mini-Programme auf den mobilen Begleitern erfolgt im Regelfall ebenfalls durch das hochaktuelle CSS3, und die API stellt eine konkrete Möglichkeit da, die Corporate Identity auch in den mobilen Angeboten ihrer Kunden und Projekten zu gewährleisten. Das funktioniert so gut, das es sogar auf der Konkurrenzplattform iOS funktioniert, da die API intelligent auf die verwendete Plattform reagiert und so auch für die Apple-Nutzer stets den richtigen Font unkompliziert bereitstellt und sich so ganz neue Möglichkeiten in der Gestaltung mobiler Anwendungen und Webseiten ergeben.

Die Zielsetzung, der Quasi-Standard der Branche bei der Einbindung von systemfremden Schriftarten zu werden, ist noch nicht ganz erreicht, doch scheint in Anbetracht der massiven Vereinfachung der Zugänglichkeit und vor allem des langfristigen Hostings der Schriftarten durch Google nur noch eine Frage der Zeit zu sein, da die vielen Nischenlösungen, wie etwa das eigene Hosting von Free Fonts entfällt und schlichtweg auf das Angebot von Google zurück gegriffen wird, denn eines ist sicher: An Rechenleistung und Speicherplatz mangelt es dem Internetriesen Google ganz sicher nicht. Das lässt auf einen neuen, einfachen Webstandard vorausblicken, der das Internet eben doch ein wenig schöner machen wird, ganz nach dem eigenen Motto für Google Webfonts.